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Motorradtouren & Reiseberichte

 

 

 

Die - "The same procedure as every year..." - Tour 2005

24. Juni  - 03. Juli 05


 

Dieses Jahr brauchten wir uns nicht die Frage stellen, wann, wie und wo wir unseren Urlaub beginnen würden. Durch meine Tätigkeit bei der Biker Union e.V. wurde uns diese Entscheidung abgenommen, denn die Jahresrallye in Schleiz gehörte zu meinen Pflichtterminen. Für uns bedeutete das wie im letzten Jahr: Erst Schleiz, dann ein paar Tage Erholung, dann zum BMW-Bikermeeting in Garmisch.

 

Etwas anders gestalteten sich allerdings dieses Jahr unsere Vorbereitungen, da ich bedingt durch den Job in Eschborn wohnte und Axel unser Heim immer noch in Norderstedt behütete. Das ging über eine verzweifelte Suche nach dem Top-Case und Kauf eines neuen bis hin zum gegenseitigen Austausch von Checklisten per Email und Transport von Campingutensilien per Post :-)

Jedenfalls haben wir irgendwie alles auf die Reihe bekommen und starteten am Freitag, dem 24. Juni aus zwei verschiedenen Richtungen zum Partyplatz in Schleiz. Mein Dienst begann um 10.00 Uhr und ebenfalls der Run der Biker auf´s Gelände. Etliche tausend Biker fanden wieder den Weg nach Schleiz, um dort ausgiebig mit Gleichgesinnten zu feiern. Der Tag verging relativ schnell, und selbst am Abend nahm der Strom der anreisenden Biker kein Ende. Um es aber kurz zu machen: Dienstende 0.30 Uhr, dann Spaß, am nächsten Tag dasselbe Spiel, Sonntagmorgen Abbau und sich mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen mit den Bikes vom Acker gemacht. Ab jetzt begann unser "richtiger" Urlaub....Tschechien wir kommen !

 

Jo, und so ging es nach dem Start auch erst einmal auf die BAB, um ein paar Kilometer zu machen. Axel vorne weg, ich dahinter. Ups, und er schien auch noch sehr gut drauf zu sein. ...140....150....160....Bei Tempo 170 fragte ich mich, ob er vielleicht irgendwas geraucht haben könnte, denn so langsam begann meine vollbepackte Maschine an zu flattern. Zu allem Überfluss meldete sich nun auch noch meine Blase und ich hielt Ausschau nach einem Rastplatz. Der war allerdings erst nach weiteren 50 Km in Sicht und die Tachonadel hier bereits jenseits der 170.

Es half nichts, ich brauchte eine Pause. Also überholte ich Axel mit 180 Km/h und leichtem Oberlippenschweiß und bremste ihn erst einmal herunter. Auf dem Rastplatz gab es dann wie bei jedem Urlaubsbeginn erst einmal eine kurze Debatte über unsere Verständigung, über tatsächliche Geschwindigkeiten, die per GPS angezeigt wurden und über die weitere Route. *ggg*

 

So, nun konnte es entspannt weitergehen. Kurz danach verließen wir die BAB und fuhren über Nebenstrecken durch den bayrischen Wald in Richtung Freyung und tschechische Grenze. Die Suche nach einer Tanke brachte uns noch einmal fast an den Rand des Wahnsinns, denn auf allen Hinweisschildern stand "Tankstelle 400 m"....und egal wie weit man fuhr oder in welche Richtung, immer waren diese Schilder da, nur leider keine Tanke. Irgendwann fanden wir sie dann doch, hatten aber nun wirklich "keinen Bock" mehr. Gegen 19.00 Uhr erreichten wir dann endlich unseren Campingplatz in Tschechien bei Vimperk (Winterberg). Nach dem Einchecken, Essen und Zeltaufbau reíchten uns noch 2 Bierchen, um völlig erschöpft und zufrieden in die Schlafsäcke zu fallen. Immerhin hatten wir heute über 400 Km auf teilweise anspruchsvollen Nebenstrecken zurückgelegt.


tatsächliche Geschwindigkeit: "nur" 162 Km/h

 
Montag, 27.06.05

Für den heutigen Tag hatten wir uns "Entspannung" vorgenommen. Da wir am Abend nur notdürftig unser Lager hergerichtet hatten, stand nun erst einmal "gemütliches Einrichten" auf dem Programm. Am wichtigsten war dabei unser Sonnensegel, dass uns vor der sengenden Hitze schützen sollte. Allerdings erwies sich der erste Aufbau als unvorteilhaft. Also, nochmal.... 90° Drehung und hmmm, auch nicht so gut, weil zuwenig Schatten. Mopped nach vorne und erneut vertäut.... jo, nun passte es.

Den restlichen Tag verbrachten wir locker und entspannt mit sonnen, baden, sonnen und was sonst noch so beim Faulenzen anfällt.

 
Dienstag, 28.06.05

Heute wollten wir den Böhmerwald (Sumava) erkunden und Axel hatte dazu eine Tour ins GPS geladen. Es ging zurück südlich Richtung Grenze, um kurz vorher auf die Bundesstraße 163 zu wechseln. Allerdings bezweifelte ich, dass es sich hier wirklich um eine Bundesstraße handelte. Die Straße war zwar auf der Karte rot gekennzeichnet, aber der tatsächliche Zustand war eher 3. Kategorie. Trotzdem machte es mal wieder Spaß, zumal unsere Maschinen ja auch dafür gedacht waren. Die Natur war sehr schroff und urwüchsig und nur selten kam uns irgend Fahrzeug entgegen.

Nach 70 Kilometern auf den Knüppelstraßen allerdings machte Axels Maschine komische Geräusche. Ein merkwürdiges Knacken wie von einer Ratsche aus den hinteren Bereich machte uns ernsthafte Sorgen. Kardanwelle? Federung? Richtig lokalisieren ließ es sich aber nicht. Der Fahrspaß war jedoch getrübt und nach etlichem Hin und Her entschlossen wir, die Tour für heute abzubrechen. Wir hatten ein mulmiges Gefühl im Bauch...hoffentlich war es nichts Ernsthaftes. Auf dem Rückweg hatten wir noch die Hoffnung in den größeren Städten vielleicht eine Werkstatt zu finden, die das Problem hätte abchecken können. Aber leider konnte man uns nicht helfen. Entweder fanden wir überhaupt keine oder man verstand uns nicht.


Bundesstraße mit "leichten" Beschädigungen

 

Resigniert und unzufrieden kehrten wir zum Campingplatz zurück. Fast zeitgleich kehrte auch ein holländisches Pärchen, ebenfalls mit Motorrad unterwegs, zum Platz zurück. In einem Gespräch mit Händen und Füßen, halb englisch halb deutsch, schilderte Axel das Problem und sofort kramte der hilfsbereite Holländer in seiner Goldwing rum und zauberte einen Werkzeugkoffer hervor. Jetzt kam auch noch der Chef vom Platz dazu und es wurde gefachsimpelt, gebastelt und rumprobiert. Nach Ausbau der Schwinge, ambulanter Behandlung und Versorgung mit Fett hatte sich das Problem scheinbar gelöst. Das Knacken war weg und Axel zufrieden.

 
Mittwoch, 29.06.05

Obwohl wir für heute eigentlich wieder einen Ruhetag geplant hatten, machten wir uns nach der abgebrochenen Tour doch auf den Weg, die Route zu Ende zu fahren.

Das Wetter war regnerisch und wir warteten noch, bis sich der Regen verzogen hatte. Nach 10 Km holte uns allerdings die Regenfront wieder ein. Nach weiteren 10 Kilometern überlegten wir ernsthaft, die Tour mangels erträglicher Wettersituation erneut abzubrechen. Ein Blick auf die Uhr nahm uns aber die Entscheidung ab: Es herrschte Mittagsruhe auf dem Campingplatz. Also weiter.....


Nach etwa 1 Stunde klärte sich zum Glück der Himmel auf und manchmal lugte sogar die Sonne durch die Wolken. Landschaftlich war es schon toll, was sich uns da bot. Manchmal wurde es spürbar kälter und nur ein Blick auf das GPS ließ erkennen, dass wir uns unmerkbar auf einer Höhe von 1300 m befanden.

Kurz vor Klatovy entschied sich das Wetter jedoch, nun endgültig die Schleusen zu öffnen. Och menno.... nun hatten wir wirklich keine Lust mehr und wollten auf dem geradesten Weg zum Platz zurück. Wir befanden uns schon etwas außerhalb des Böhmerwald und die Bundesstraße nach Strakonice, die wir befuhren, war wirklich nur geradeaus und langweilig. Erfreulich war der Benzinpreis, als wir in Strakonice noch einmal einen kurzen Tankstopp einlegten. Wir mussten weniger als einen Euro für einen Liter bezahlen. Die restliche Tour ab hier gestaltete sich ausschließlich auf Nebenstrecken und der Spaßfaktor nahm wieder gewaltig zu. Selbst der Wettergott hatte ein Einsehen und vermasselte uns diese herrliche Etappe nicht mehr. Im Gegenteil....die Sonne schien bereits wieder und trocknete schnell die Straße ab.

Auf dem Campingplatz hatten wir beide wieder ein zufriedenes Lächeln auf den Lippen. Zwar hatten wir während der Tour bestimmt das eine oder andere Mal in den Bart gegrummelt, wieso man überhaupt bei dem Schei....Wetter losgefahren war, aber hinterher ist man doch immer wieder ein kleines bisschen stolz. :-)))

Einziger Wermutstropfen: Das Knacken war wieder da...

 
Donnerstag, 30.06.05

Über Nacht war ein heftiger Wind aufgekommen, der uns beim Zeltabbau ziemlich behinderte. Das wehten nicht nur die Packsäcke über die Wiese, sondern auch Nierengurt und Handschuhe. Zu allem Überfluss haute auch noch eine Bö in unser Sonnensegel, riss dadurch mein Mopped auf die andere Seite, welches wiederum einen unserer Campingstühle unter sich begrubt. Na klasse.... Mit vereinten Kräften richteten wir die Maschine wieder auf. Der demolierte Stuhl war mir eigentlich egal ...mein Mopped aber nicht. Ich fluchte, beruhigte mich aber schnell wieder, nachdem ich keine erkennbaren Schäden an der BMW feststellen konnte. Irgendwie war das heute nicht unser Tag. Beim weiteren Einpacken stellten wir fest, dass wir vergessen hatten, unsere Schuhe über Nacht vor dem Regen in Sicherheit zu bringen, und dass wir irgendwie mehr zu verstauen hatten als vor der Ankunft, aber nicht mehr Platz hatten. Da wurde gestukt und gepresst und nach etwa 2 Stunden hatten wir tatsächlich alles verstaut.

Gegen 10.30 Uhr machten wir uns auf den Weg nach Garmisch. Erfreulicherweise ließ der Sturm nach und die Sonne kam raus. Wir fuhren wieder Richtung Freyung. Eine weitläufige Straßensperrung  zwang uns, die geplante Route zu verlassen.... und da hatten wir richtig Glück. Die Umleitung führte uns wirklich nur über schönste und kurvige Strecken. Auch danach auf der gespeicherten Route und trotz des immer lauter werdenden Knackens von Axels BMW machte das Fahren echten Spaß.

In Deggendorf entdeckten wir dann durch Zufall einen BMW-Motorradhändler mit integrierter Werkstatt. Wir hielten an, fragten einen Mitarbeiter und waren gespannt auf seine Diagnose. Doch leider (oder zum Glück) machte hier der Vorführeffekt auch vor Axel keinen Halt. Axel turnte und tobte förmlich auf seiner Maschine herum... doch diesmal knackte nichts. Ich hatte das Gefühl, dass seine Adern an der Schläfe leicht anschwollen...konnte mich aber auch irren. Jedenfalls mussten wir dem Mitarbeiter nun mit Händen und Füßen und Vergleichen erklären, wie sich der Defekt im defekten Zustand angehört hat und aus welcher Richtung es ungefähr kam.  Eine sichere Prognose konnte hier aber leider auch nicht gestellt werden. Lediglich die Kardanwelle wurde ausgeschlossen und ein Tipp in Richtung "ausgeschlagene Buchse der Schwinge" abgegeben.

 

Wir waren erst beruhigt, als der Mitarbeiter meinte, dass das Knacken auf jeden Fall nicht die Fahrsicherheit beeinträchtigen würde und wir getrost weiterfahren könnten. Da wir durch den Stopp schon eine Menge Zeit verloren hatten, beschlossen wir, uns ab hier auf die Autobahn zu setzen. Schließlich wollten wir noch einen feinen Platz auf dem Campground in Garmisch erhaschen.

Ca. 20 Km vor Garmisch merkten wir bereits, wie sich die Straßen so langsam mit BMWs füllten...alle auf dem Weg, ein feines Wochenende mit Gleichgesinnten zu genießen. Gegen 16.00 Uhr erreichten wir dann auch das Partygelände. Fast zeitgleich kam auch Micha an, den wir letztes Jahr hier kennen gelernt hatten. Die Wiedersehensfreude war groß und es wurde erst einmal herzlich geknuddelt. Wie war das noch? "....nächstes Jahr, 19.00 Uhr an der Bikerscheune..." Klasse, das klappte ja prima. Jetzt fehlten nur noch Markus und Dieter. Aber das würde sich ja dann um 19.00 Uhr zeigen. Jetzt war erst einmal Zelt aufbauen angesagt.


Diesmal wählten wir als Standort für unser Zelt die unmittelbare Nähe der Dusch- und Toilettencontainer.... damit man nachts nicht soweit mit verschränkten Beinen laufen muss *ggg*.

Und nach dem Aufbau gönnten wir uns erst einmal ein frisch gezapftes Bierchen. Jo, das tat gut und zischte. Nun mussten nur noch Kleinigkeiten erledigt werden (wie das Herrichten des demolierten Stuhls). Danach drehten wir noch eine kleine Runde über den Campground und staunten über die verschiedensten Unterbringungsmöglichkeiten. Das ging von "zwischen zwei Moppeds gespannte Planen" bis hin zum faltbaren Winkelbungalow.

heute gefahrene Strecke

Um 19.00 Uhr trafen dann auch tatsächlich alle Leute an der Bikerscheune ein, die im letzten Jahr ihr Wiederkommen angedroht hatten. Klar, dass die Freude groß war. Es gab viel zu erzählen und zu lachen. Da wurden verrückte Geschichten ausgetauscht , Schraubergespräche geführt und natürlich über Axels Knacken diskutiert.


Mittlerweile hatte sich der Campground auch schon mächtig gefüllt und viel Platz gab es nicht mehr. Wir schätzten, dass sich etwa 50% mehr Leute im Vergleich zum letzten Jahr auf dem Gelände befanden. Selbst der Caterer hatte mit dem Andrang scheinbar gerechnet und die Versorgung vor der offiziellen Eröffnung bereits durch ein Spanferkel bereichert.

v.l.: Axel, Ilona, Micha, Markus, Dieter
 

hmmm, lecker...

Donnerstag Abend schon gerappelt voll

 
Freitag, 01.07.05

Über Nacht hatte es angefangen zu regnen und die Temperaturen waren empfindlich gesunken. Also nix mit gemütlichem Frühstück vor dem Zelt. Mangels Wetterschutz gönnten wir uns ein Frühstück vom Caterer unter einem schützenden Schirm. War zwar lecker, doch für den Preis leider zuwenig Kaffee. Da blieb nur noch selber kochen übrig und Axel zauberte in Windeseile mit unserer Ausrüstung noch schnell ein lecker Käffchen für uns beide hervor. Jetzt stieg zwar schon etwas unsere Laune, doch leider nicht die Temperatur. Hmmm, eigentlich hatten wir uns heute vorgenommen, die Karwendel-Tour vom letzten Jahr zu wiederholen. Doch bei dieser Wetterlage hätten wir wohl nicht viel Spaß gehabt.  Also Planänderung, wieder zurück ins Zelt und noch schnell 2 Stunden geschlafen.

 

Blick vom Duschcontainer in Richtung Festzelt

 

Gegen 11.00 Uhr hörte der Regen zum Glück auf und wir konnten uns nun im Trockenen auf der Händlermeile umsehen. Es gab viel zu gucken und zu staunen und die Zeit verstrich. Plötzlich bemerkten wir etwas Wärmendes auf dem Rücken....die Sonne. Etwas misstrauisch beobachteten wir den Himmel, entschlossen uns aber dann spontan, unsere Tour zu machen. Also, schnell zum Zelt, Klamotten über und los ging´s. Scheinbar dachten auch andere Biker so, denn plötzlich war ein geschäftiges Treiben auf dem Platz zu bemerken. Gegen 13.30 Uhr starteten wir gutgelaunt durch, denn die Wolken schienen sich wirklich zu verziehen und am meisten freuten wir uns auf das Hahntenn-Joch.

 

Und so ging es dann auch GPS-geführt über die schönsten Strecken durchs Karwendel-Gebirge, die man sich nur vorstellen kann.

Leider vermasselte mir ein Brummi eine herrliche ca. 8 Km lange Kurvenfolge. Axel konnte ihn noch schnell vor einer Kurve überholen und ich fragte mich, warum er so eine halsbrecherische Aktion einlegte. Aber dann fiel mir die Lösung ein....Axel konnte auf dem GPS den Verlauf der Straße vorzeitig erkennen und sah seine letzte Chance, freie Bahn zu haben. Ich ärgerte mich, dass ich nicht auch sofort reagiert hatte und durfte nun artig die gesamte Strecke mit 60 Km/h hinter mich bringen. Als das Überholverbot endlich aufgehoben wurde, war der Fahrspaß natürlich vorbei und Axel wartete bereits fies grinsend am Straßenrand auf mich. Toll....aber das Hahntenn-Joch würde ja noch kommen....


Abfahrt vom Hahntenn-Joch

 

Und wie es kam....mit Regengüssen wie aus Eimern, Temperaturen nahe der 5°-Grenze und Almbewohnern auf 4 Beinen. Schade, schade....man kommt ja nicht jedes Wochenende hierher.

Unser Bedarf an erhöhter Luftfeuchtigkeit war aber nach der Abfahrt ausreichend gedeckt und wir entschlossen uns, nicht mehr weiter durchs Namlostal zu fahren, sondern auf direktem Wege Richtung Reutte zum Plansee. Vielleicht würde sich das Wetter etwas beruhigen und wir könnten zum Schluss noch die herrliche Etappe am Plansee entlang genießen. Und so dümpelten wir durch teils meterhohen Wasserpfützen schön langsam gen Norden...immer noch in der Hoffnung, die Sonne würde bald wieder durchbrechen.

 

Am Plansee allerdings mussten wir der Realität ins Auge blicken und legten bei gefühlten 2° und wasserfallartigen Regenfällen eine Kaffeepause ein. Trotz des miesen Wetters waren aber jede Menge Biker unterwegs....waren wohl genau wie wir auf die kurzen Sonnenzuckungen reingefallen.
Es war eigentlich nicht das Wetter, was uns zu schaffen machte, sondern das Bewusstsein, dass wir nun wieder 1 Jahr warten müssten, bis wir erneut in den Genuss kommen würden, diese schöne Gegend zu "erfahren". Mit leichter Depri-Stimmung nahmen wir nun den letzten Rest der Tour in Angriff. Bei Ettal hörte es auf zu regnen und die Straße war sogar trocken. Doch auch das hielt nicht lange an. Wir erreichten klitschenass Garmisch, stellten die Bikes ab und zogen uns erstmal ein Bier. Mit den Klamotten konnten wir nicht ins Zelt ohne alles zu Durchweichen, also blieb nur die Lufttrocknung auf dem Leib. Trotzdem hatten wir hinterher etwas über 200 Km mehr auf dem Tacho ...

 

Ab 20.00 Uhr begann dann die große Party im Zelt, auf die wir uns schon die ganze Zeit gefreut hatten. Es dauerte auch nicht lange und die Stimmung war wieder auf dem Höhepunkt angelangt.

   

Zu unserer Freude entdeckten wir im Getümmel unsere Segeberger Marion und Rainer und gesellten uns zu ihnen.

Mit mehreren Leuten macht feiern immer Spaß, und so hatten wir an diesem Abend bei klasse Mucke und Super-Stimmung wieder jede Menge Fun.

Leider trafen wir "unsere Leute" vom letzten Jahr erst beim Verlassen des Zeltes, obwohl wir vorher jeden Gang abgeschritten waren....aber so ist das bei 6.000 Besuchern.

Für unsere Verhältnisse ziemlich früh suchten wir gegen 1.00 Uhr unser Zelt auf. Wir waren müde und abgespannt und freuten uns auf eine Mütze Schlaf und den morgigen Tag.

 
Samstag, 02.07.05

Gegen 6.00 Uhr wurden wir vom Regen wach. Trotz des miesen Wetters frühstückten wir in geduckter Haltung halt liegend, halb knieend oder halb sitzend im und vorm Zelt. Andere Camper schienen genug vom Wetter zu haben und bauten bereits vorzeitig ihre Zelte ab.

Der Himmel sah alles andere als viel versprechend aus, und so entschieden auch wir uns kurzerhand, aber schweren Herzens, uns vom Acker zu machen.

Dadurch hatten wir einen Tag mehr für die Heimfahrt und wir brauchten nicht hetzen. Während einer Regenpause packten wir unsere sieben Sachen, schickten noch schnell eine SMS zum Abschied an unsere Leute und verließen den Platz.

 

Während der Heimfahrt überlegten wir immer wieder, wo wir denn übernachten wollten. Da war zum einen die Möglichkeit, bei Axels kleiner Schwester in Kassel zu übernachten, zum anderen die Möglichkeit, meine Wohnung in Eschborn anzufahren.
Von Kassel waren es nur noch 340 Km nach Norderstedt, von Frankfurt immerhin 540 Km. Wir entschlossen uns, uns kurzerhand nach Lust und Laune zu entscheiden.

Und bereits nach ca. 400 Km hatten wir mangels schönem Wetter weder Lust noch Laune, nahmen den Umweg nach FFM von 80 Km in Kauf und quartierten uns für die Nacht in meiner Wohnung ein.

Auch wenn der Bericht in manchen Phasen wenig euphorisch klingt, werden wir mit Sicherheit auch nächstes Jahr wieder dabei sein. Nirgends kann man seine Vorlieben besser kombinieren als beim BMW-Bikertreffen in Garmisch. Berge, Kurven Spaß und jede Menge Gleichgesinnte. Und wir freuen uns jetzt schon, wenn es wieder heißt...

Come together - Ride now

 

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