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Motorradtouren & Reiseberichte

 

 

 

Eifeltour 2001


 

Freitag, 28.09.01
Am Freitag, den 28.09.01 sollte es losgehen. Rolf hatte uns bereits im Juli eine Einladung zu der Tour rübergemailt und wir freuten uns schon riesig darauf, erneut in der Eifel rum zu wildern und die anderen Biker wieder zu treffen.

Leider mußte ich am Freitag noch 1 Stunde Unterricht über mich ergehen lassen (wegen Zeugnisse und Stundenplan) und so kamen wir erst kurz nach 11.00 Uhr von zu Hause weg. Wir hatten uns mit Petra, Uwe und Bert um 12.00 Uhr auf dem Rastplatz Hollenstedt auf der A1 verabredet. Und normalerweise hätten wir das auch wunderbar geschafft, wenn nicht schon ein Mega-Stau auf der Zufahrt zur A7 bei Schnelsen-Nord uns einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte. Das fing ja wieder gut an. Kurz überlegt machten wir uns auf den Weg zur nächsten Auffahrt, Schnelsen. Doch diese Idee schienen auch andere zu haben. Jedenfalls war die Straße dorthin genauso voll und brachte an Zeit überhaupt nichts ein. Tolle Nummer. Als wir endlich auf die Autobahn fuhren, schaute ich zur Uhr...schon 11.38 Uhr. Wie sollten wir das denn noch schaffen? Zum Glück war der Elbtunnel frei und wir kamen ohne Probleme durch. Auch dahinter floss der Verkehr gut und wir erreichten ohne Mühe den Zubringer zur A1. Und siehe da..., vor uns (schon auf der A1) ein Mopedfahrer. Rot-schwarzes Outfit, winsen-luher Kennzeichen....Das konnte nur Bert sein! Und richtig. Und fast pünktlich um 12.03 rollten wir drei auf den Rastplatz. Kurze Suche...Uwe und Petra erspäht....herzliche Begrüßung....eine rauchen und weiter ging´s. Als Leader sollte jetzt erst einmal Axel fungieren, da sein Tank ziemlich alle war und dringend aufgefüllt werden musste.

Wir fuhren noch etwa 50 Kilometer bis zur nächsten Tanke. Kurzer Stop, volltanken, neue Planung. Ab hier führte nun Uwe unsere Gruppe an, da er den kleinsten Tank hatte. Und wieder ging´s weiter. Und dann traten die ersten dunklen Wolken zum Vorschein. Eine naserümpfender Blick zum Himmel und leichter Sprühregen setzte ein...doch da mussten wir durch. Schließlich wollten wir spätestens um 18.00 Uhr in der JuHe Altenahr eintreffen. Nach etwa 150 Kilometern machten wir wieder eine kleine Pause. Gott sei Dank hatten sich die Regenwolken nicht weiter ausgebreitet und wir waren relativ trocken. Nach Pinkeln und Rauchen und Nuts essen setzten wir unseren Weg bis zur nächsten Tanke fort. Ab hier übernahm dann Bert die Führung, weil er sich hier unten besser auskannte als wir anderen. Und mit Berts Führung setzten auch sogleich die Mega-Staus ein. Ich überlegte kurz....Axel als Führer = trocken, sonnig, ohne Staus.....Uwe als Führer = nass, schattig, aber auch noch ohne Staus.....Bert vorneweg = schattig, regnerisch, Orkanböen, Blizzards, Erdbeben, und als Krönung mega-mäßige Mega-Staus. Sollte das etwa etwas bedeuten? Vielleicht besaß Bert ja drei sechsen als Muttermal irgendwo am Körper? Jedenfalls bestätigte sich meine Theorie als er begann, sich durch die Staus zu mogeln. Mit teuflichen Blicken und leichtem Flackern in den Augen bestrafte er jeden Stau-Beteiligten, der es auch nur ansatzweise wagte, ihm Widerstand entgegen zu bringen. Und ging auf dem Mittelstreifen gar nichts mehr...dann wurde sich der Standstreifen vorgenommen. Ich weiß es eigentlich nicht mehr genau wie wir es schafften, ohne jegliche Probleme an etlichen Stau-Kilometern vorbei zu kommen. Aber eines stand fest...normal war das nicht.

Ich glaube, wir waren alle erleichtert, als endlich die Abfahrt Altenahr erreicht war. Durch das dumpfe Autobahngezuckel waren wir alle etwas steif in den Hüften und bereits die erste Kurve auf der Landstraße Richtung Altenahr erwies sich als Highlight.

 

Dann endlich um 18.15 Uhr erreichten wir die Juhe. Und fast pünktlich. Auf einer Entfernung von ca. 520 Kilometern schon recht eindrucksvoll. Rolf, Jens und Bochum-Axel erwarteten uns bereit. Wir stellten unsere Mopeds hinter dem Haus ab und alle freuten sich auf dieses Wiedersehen. Small-Talks und lachende Augen waren für diesen Moment angesagt.

Dann checkten wir erst einmal ein. Da zurzeit die JuHe komplett ausgebucht war (wegen Weinfest) sollten wir uns ein Zimmer mit Uwe und Petra teilen. Es blieb keine Zeit mehr, um sich richtig frisch zu machen. Nur einmal kurz mit den feuchten Fingern durch Haar, die Lederpelle gegen Jeans tauschen und ab in die Stadt zum feuchtfröhlichen Feiern. Günter hatte uns ein rustikales Restaurant empfohlen (zum Rittersprung) und wir kehrten dann dort auch ein. Obwohl wir megamäßigen Hunger hatten, zog Axel und mich das Speisenangebot und vor allen die Preise nicht vom Hocker. Irgendwie waren wir auf Bauernfrühstück oder Hausmachersülze mit Bratkartoffeln eingestellt. Und ausgerechnet das gab es hier nicht. Dafür aber Schweinefilet und Hirschkeule zum sensationell günstigen Preis von nur 29,00 DM.

Hm..., dann doch lieber einfach ganz ordinäre Würstchen mit Kartoffelsalat. Dazu ein kühles Bier und der Abend war gerettet. Nachdem wir nun alle satt und zufrieden waren, entschlossen wir uns noch weiter nach etwas Halli-Galli Ausschau zu halten.
 

Und wir erspähten eine Art Bierpils, nur größer und mit Plexiglas-Außenwänden versehen. Das sah gut aus...also hin. Und dann ging´s los. Zuerst schmiss Rolf ´ne Runde, dann Bochum-Axel, dann Jens, dann mein Axel, dann ....So ging´s  noch lustig weiter und irgendwann passierte das, worauf wir schon den ganzen Abend gewartet und gehofft hatten. Rolf lief zur Höchstform auf... Durch die Lautsprecher ertönten zwei Takte Musik und Gitarrengeklimper. Und noch ehe der eigentliche Gesang der Interpreten eingesetzt hatte, tönte Rolf auch schon aus voller Brust heraus. „Spanien...Gitarren...und nicht zu vergessen das Abschluss-„Olè“! Schlager-Rolf war wieder mächtig in Fahrt. Und wir fanden´s toll. Die Stimmung stieg noch weiter, als dann auch noch Hey, Baby und andere Fetzer durch den Saal hallten. Irgendwann gegen 23.00 Uhr waren wir (fast) alle dingelig und entschlossen uns, nun langsam zur JuHe zurückzukehren. Wie gesagt langsam, denn auf dem Weg dorthin lag noch eine Kneipe und Bochum-Axel und Jens wollten unbedingt noch ein Abschlussbier trinken. Also gut, alle Mann rein und weitersüffeln.

   

Aus dem einen Bier wurden dann wohl noch zwei oder drei und nachdem wir noch kräftig über bauchfreie Klingelknöpfe im Sonnen-Design und komischen einohrigen Schlapphunden (oder so ähnlich), die sich jedenfalls irgendwie zu Rolf hingezogen fühlten, gelästert hatten, kehrten wir zur JuHe zurück. Wir fielen, glaub ich, alle todmüde aber zufrieden ins Bett und freuten uns auf morgen.

 

Samstag, 29.09.01
Gegen 7.30 Uhr lärmte Bert auf dem Flur rum und für uns war die Nacht zuende. Wir hatten, glaub ich, alle ganz gut geschlafen und freuten uns auf´s Frühstück. Nach der üblichen Reinigungsprozedur versammelten wir uns nach und nach am Frühstückstisch. Bert und Bochum-Axel hatte schon toll den Tisch mit Brötchen, Butter, Kaffee, Wurst u.s.w. gedeckt. Die Brötchen waren richtig knackig und auch der Belag schmeckte. Die Stimmung war klasse und wir freuten uns auf die bevorstehende „Tour de Maar“. Um 9.30 Uhr ging´s dann auch los.

Nachdem wir erst einmal getankt hatten, führte uns Rolf über tolle kurvenreiche Straßen und Sträßchen zu unserem ersten Maar. Vor uns lag in dunklem Blau ein großer Kratersee, umsäumt von herrlich grüner Natur. Was für ein wunderschöner Anblick und für uns Nordlichter völlig neu. Dazu lachte die Sonne vom Himmel und tauchte alles in ein warmes Licht. Nachdem wir diesen Anblick gierig inhaliert hatten, ging´s weiter zum nächsten Maar. Auf dem Weg dorthin kamen wir noch an anderen Maaren vorbei und Rolf wies während der Fahrt auf den Ausblick hin. Unser nächstes Ziel war die Glockengießerein in Breitscheidt.  Leider kamen wir etwas zu spät (die Führung hatte bereits begonnen) und so fuhren wir erst einmal weiter zum nächsten Maar. Auch hier dasselbe Bild wie beim anderen. Urwüchsige Natur und einfach eindrucksvoll. In der Nähe des Ufers fanden wir eine Tafel, auf der der Unterschied zwischen einem Maar und einem Kratersee beschrieben war. Kurz durchgelesen und ...aha, jetzt war alles klar. Ein Maar liegt also immer unter der natürlichen Geländeoberfläche während ein Kratersee immer darüber liegt. Wieder einen Funken schlauer kehrten wir gegen 12.00 Uhr zur Glockengießerei zurück.

   

Rolf besorgte die Eintrittskarten und los ging´s mit der Besichtigung. Der Mensch, der die Führung mit uns machte, war zwar etwas steif und man meinte, er würde vom Telepointer ablesen, aber dass, was er uns erzählte, war hochinteressant. Da Rolf diese Besichtigung wohl schon zum 4. oder 5. Male über sich ergehen ließ, konnte er noch wertvolle Zusatzfragen stellen und weitere Infos aus dem Moderator rauskitzeln. Nachdem wir uns dann auch noch fertige, teilfertige und beschädigte Glocken in der Fertigungshalle angucken durften, war die Vorführung auch schon zu Ende. Wir staunten immer noch über die dort ausgestellten. z.T. 6500 Kilo schweren Glocken, obwohl der Glockengießerei-Führer bereits sehnsüchtig darauf wartete, dass wir endlich die Halle verlassen würden. War auch verständlich...schließlich war es nun fast 13.00 Uhr und Mittagspause angesagt. Auch wir beschlossen erst einmal Mittagspause zu machen und kehrten in ein gegenüberliegendes urgemütliches Bistro ein. Hier konnten wir draußen sitzen und die frische Luft genießen.

   

Zum Essen gab es Kartoffelsalat mit Frikadelle, Würstchen oder Spiegeleier; zu Trinken einen ½ Liter Apfelschorle. Die Bedienung war gut drauf und das Essen schmeckte... und so verstrich die Zeit. Irgendwann, nachdem sich Jens noch ein halbes Blech Apfelkuchen bestellt  und auch verdrückt hatte, machten wir uns langsam wieder auf den Weg. Zum Abschluss des guten Essens bekamen wir noch von der Wirtin eine Flasche Ouzo,..umsonst!!! Sie meinte, wir sollten sie uns heute abend schmecken lassen, wenn wir nicht mehr fahren müssten. Soviel Freundlichkeit überwältigte uns und wir waren richtig gerührt. Mittlerweile waren leider Wolken aufgezogen und hatten die schöne, warme Sonne verdrängt. Doch das entmutigte uns nicht. Wir wollten fahren, fahren, fahren....

 

Leider meinte das Wetter aber seine Autorität ausspielen zu müssen und schikanierte uns anfangs mit leichtem Sprüh- und später mit junge-Katzen-und-Hunde-Regen, und wir mussten tatsächlich halten, um uns die Regenpelle überziehen. Danach war es mit dem Fahrspaß leider vorbei. Die Kurven machten keinen Spaß mehr, da die Straße nur noch nass und klitschig war. Wir fuhren wieder Richtung JuHe und Rolf machte am Nürburgring noch einmal einen Stopp. Nach kurzer Absprache einigten wir uns darauf, zuerst noch die „Erlebniswelt des Nürburgrings“ als Ausstellung zu besuchen. Doch, Schock..., 20,- DM Eintritt pro Person! Für uns zu teuer und wir machten uns wieder auf den Heimweg. In der Stadt Adenau hielten wir erneut an und Rolf kaufte erst einmal beim Bäcker die bis dahin noch auf dem Blech verweilenden Kuchenstücke auf. Gegen 17.00 Uhr erreichten wir dann die JuHe und freuten uns auf Kaffee und Streuselkuchen. Mittlerweile waren auch Barbara und Horst in der JuHe angekommen und die Begrüßung war herzlich. Nachdem der Kuchen vertilgt und der Kaffee ausgetrunken war, stellte Günter uns einen Kasten Bier zur Verfügung und wir laberten und lachten noch bestimmt eine Stunde lang herum.

 

Dann hieß es kurz frisch machen, umziehen und ab in die Stadt. Gegen 19.00 Uhr verließen wir die JuHe. Zu unserer Freude hatte Günter sich entschlossen mitzukommen. In Altenahr tobte bereits schon wieder das Leben. Die Zelte waren überfüllt und verqualmt und die Wurstbrater kamen mit dem Nachschub nicht nach (Hallo Axel...guten Appetit bei Labberwurst). Nachdem der eine noch ´ne Brezel und der andere sich´n Frikadellenbrötchen reingeschoben hatte, entschlossen wir uns wieder in Richtung „Bierpils vom letzten Abend“ zu ziehen. Nach kurzer Orientierung beschlossen allerdings die meisten von uns, sich oben auf dem sogenannten „Rentnerbalkon“ des Restaurants niederzulassen. Rolf, Axel und ich rümpften ein wenig die Nase. Wir wollten feiern, lustig und ausgelassen sein. Also kurzer Blick untereinander und ab in den Bierpils. Der einzige, der uns sehnsüchtig nachschaute, war Jens, und wir wetteten, dass Jens wohl auch der erste wäre, der die illustere AOK-Runde verlassen und uns folgen würde. Und wir hatten recht. Zwar dauerte es ein wenig, aber dann kam er...gefolgt von Bochum-Axel. Und bereits zwei Minuten später waren auch die anderen da. Dann gab´s noch das eine oder andere Bierchen und die Stimmung stieg. Leider musste Günter wieder zurück in die JuHe (wegen Abschließen) und wir machten uns um 22.15 Uhr alle auf den Weg. Als Marschverpflegung nahmen Axel und ich noch Lachsbrötchen, Spießbraten und Käsespieße mit (hmm..lecker) mit und erreichten gegen 22.45 Uhr die JuHe. Doch damit war die Nacht noch lange nicht zu Ende. Im Aufenthaltsraum machten wir es uns noch bei Bier und Ouzo (danke noch mal an die Wirtin) gemütlich. Irgendwann kam ein JuHe-Bewohner herein und fragte, wieso wir hier noch so´n Krach machen würden und Günter meinte nur: „Wegen Silberhochzeit...“. Wir mussten echt lachen. War schon toll, dass wir den JuHe-Vatter persönlich kannten...

 

Irgendwann, nachdem wir noch die holländische Lachtherapie über uns ergehen ließen, gingen wir gegen 2.15 Uhr ins Bett. Heute nacht hatten wir auch noch Horst und Barbara bei uns Zimmer. Aber wir waren alle müde und erschöpft und ob nun vier oder sechs Personen im Zimmer schliefen, war, glaub ich, zu diesem Zeitpunkt allen egal. Wir wollten nur noch schlafen.

 

Sonntag, 30.09.01
Auch an diesem Morgen standen wir wieder rechtzeitig auf und saßen bereits um 8.30 Uhr beim Frühstück. Nach und nach trudelten alle ein und ließen es sich schmecken. Nur Horst aß nichts und begnügte sich mit Tee. Irgendwie sah er auch etwas blass und krank um die Nase aus.

 

Anschließend mussten wir noch schnell die Bettwäsche abziehen und standen gegen 9.30 Uhr zur Abfahrt bereit. Zu unserer Freude hatte Günter seine Güllepumpe aus dem Stall geholt und wollte uns noch seine ganz persönliche Hausstrecke zeigen. Bevor wir abfuhren, verabschiedeten wir uns noch von Barbara, Horst und Jens. Sie waren mit dem Auto gekommen und konnten uns nun schlecht begleiten. Ich glaube, wenn sie vorher gewusst hätten, was ihnen streckentechnisch entgeht, hätten sie sich ganz schön geärgert. Aber so wie Horst aussah, war er wahrscheinlich auch nur froh, dass er endlich nach Hause konnte. Dann fuhren wir los, erst noch mal schnell zum Tanken und dann ab in die Vallachai. Bereits nach ein paar Kilometern kamen die ersten Serpentinen und es wurden immer mehr.
Links, rechts, links.... und ich dachte unwillkürlich an die Kawa-Werbung... (hualp, würg, huorg über die Mauer der Aussichtsplattform...) aber uns machte es einen Heidenspaß. Die Strecken waren frei und fast keine Autos in Sicht. Und selbst die noch etwas feuchte Straße gab sich nach und nach der wärmende und trocknende Sonne hin. Die Eifel gehörte uns.

   

Unser nächster Stopp war am riesigen Radioteleskop von ? (Effelsberg?). Es ragte weiß und gigantisch in den blauen Himmel. So groß hatten wir es uns nicht vorgestellt, schon echt beeindruckend. Wir mussten ein paar Schritte gehen, um auf so eine Art Plateau zu gelangen. Von hier aus hatte man den besten Blick. Und wie wir dann so da standen und staunten, setzte sich das Ding auf einmal in Bewegung. Langsam senkte sich die Schüssel bis sie parallel zum Boden stand und dann drehte sich das Biest auch noch in unsere Richtung. Uns war sofort klar, wieso:

 

Die hatten wahrscheinlich die Geräusche von Uwe vor der JuHe aufgefangen, als er ein paar megamäßige Frösche totgetreten hatte und nun wollten sie der Ursache auf den Grund gehen. Uns wurde leicht mulmig und wir warteten jetzt eigentlich nur noch auf den riesigen Beamstrahl, der uns gleich alle in unsere einzelnen Atome aufspalten würde. Uwe hingegen hatte wohl den Angriff vorhergesehen und bereits schon jede Menge Froschnachschub in seinen Eingeweiden gesammelt. Er lauerte nur auf ein Zucken des Teleskops und war bereit, die Lautsprecher im Kopfhörer des Gegners mit einer einzigen Blähe zu vernichten. Endlose Sekunden verstrichen...., die Spannung steigerte sich ins Unerträgliche......und dann..........drehte das Teleskop einfach nach oben ab. Wie gelangweilt, entschied es sich wieder für die vertikale Ausrichtung. Puh,...noch mal Glück gehabt! ....Nein, nicht wir, sondern der Typ an den Kopfhörern.

Siegessicher kehrten wir anschließend zu den anderen zurück. Nachdem wir uns noch ein paar Broschüren und Zettel über das Teleskop eingesackt hatten, ging´s weiter und langsam Richtung Heimat. Günter führte uns noch ein gutes Stück durch die Eifel und zeigte uns herrliche Natur und tolle Straßen. In Adenau hieß es dann Abschied nehmen und Rolf führte wieder unsere Truppe an.

   

Die kurvenreichen und fahrtechnisch interessanten Strecken nahmen kein Ende und machten einen Heidenspaß, auch wenn am Wegesrand (Richtung Schuld) Warnschilder mit Totenköpfen o.ä. standen. Wir ließen uns den Spaß nicht verderben. Dann, mitten auf einer Landstraße in der Sperrzone, machte Rolf Halt. Wir mussten uns jetzt entscheiden, ob wir noch weiter Landstraßen und Kurven haben wollten oder hier schnell auf die Autobahn und ab nach Hause. Ich wollte schnell nach Hause (wegen Dunkelheit u.s.w), die anderen aber nicht. Also keine Chance, Mehrheit überwiegt, und weiter.

Und nach kurzer Weiterfahrt war ich überzeugt. Die Strecke Richtung Rhein hätte ich nicht missen wollen, einfach eine traumhafte Landschaft, obwohl ich immer noch Bedenken wegen zu später Ankunft daheim hatte.

 

Irgendwo überquerten wir den Rhein mit einer Fähre und fuhren danach fast immer parallel dazu bis zu einem Ort namens Linz. Wir suchten uns einen Parkplatz und eine Frittenbude und hatten dazu auch noch einen wunderschönen Blick auf den Rhein. „Rudis Spezialplatte“ des Imbisses war zwar nicht der Hit (Labberwurst und komische Sauce) aber immerhin kostengünstig und Mega-Portionen. Die Sonne strahlte und wir auch. Was für ein schöner Tag....Doch leider hat alles mal ein Ende und das Ende kam genau hier. Wir mussten uns von Rolf verabschieden, denn auf unserer Weiterfahrt auf der Autobahn hatten wir keine Chance mehr dazu. Vorher hatten uns Rolf noch eine perfekte Wegbeschreibung mitgegeben und wir vereinbart, dass nach Rolfs Verschwinden ab Köln-Porz dann Bochum-Axel die Führung übernehmen würde. Und so war es dann auch. Köln-Porz nahte und Rolf ließ sich langsam zurückfallen. Wir fuhren an ihm mit einer oder auch zwei Tränen im Auge vorbei und hatte wohl alle die Hand zum Gruße erhoben und dann war er weg (....und wir sind wieder allein, allein...und er ist weg...).

   

Jetzt führte uns Bochum-Axel an und bereits nach ein paar Kilometern kamen wir in einen Stau. Zum Glück meisterten wir ihn ganz gut und kamen auch einigermaßen flüssig durch. Auf der Raststätte Remscheid machten wir dann noch einmal einen kurzen Stopp und verabschiedeten uns hier von Axel. Wiederum vereinbarten wir, dass Axel uns noch bis Wuppertal-Nord führt und dann Uwe die Führung übernimmt. Auch hier klappte die Absprache und die gleiche Zeremonie wie vorher bei Rolf begann. Axel verlangsamte bei Wuppertal-Nord sein Tempo und wir zogen an ihm grüßenderweise vorbei. Jetzt fuhr Uwe vorne und gab das Tempo an. Im Durchschnitt 150 Km/h, und ich glaube, es war für alle eine angenehme Reisegeschwindigkeit. Nach vielleicht 50 Kilometern mussten wir erst mal wieder tanken. Kurze Absprache....alles okay....und weiter! Wir kamen erstaunlicherweise gut durch und hatte so gut wie keine Probleme mit Staus (ein Blick auf die Gegenfahrbahn ließ uns jedoch erschaudern...) und so düsten wir in vertrauter Gemeinschaft über die Autobahn. Das Zusammenspiel zwischen uns klappte ausgezeichnet und es machte richtig Spaß. Irgendwann später, vielleicht eine Stunde oder so, überholte mich plötzlich Axel, knallte an Petra und Uwe vorbei und bremste uns förmlich aus, als in unmittelbarer Entfernung ein Rastplatz auftauchte. Hä? Was sollte das denn? Die Auflösung kam, nachdem Axel auf dem Parkplatz seinen Helm abgenommen hatte. Er wirkte leicht blass um die Nase und seine Augen sahen aus, als wenn er seit 2 Tagen keinen Schlaf bekommen hätte. Hier hilf nur noch ein Powerpunsch. Ich löste schnell eine Multivitamin- und eine Magnesiumtablette in Selters auf und flößte sie ihm ein. Und bereits nach kurzer Zeit war mein Hase wieder fit und wir konnten unsere Reise fortsetzen.

 

Unseren letzten Tankstopp machten wir dann bei Bremen auf einem Autohof. Wir zogen uns Kaffee, Donuts und Würstchen rein und rauchten noch ganz gemütlich eine Zigarette, und dann war auch hier Abschied angesagt. Und nachdem Uwe noch eine schöne Abschiedrede gehalten hatte und Bert fragte, ob er Pastor sei, machten wir uns wieder auf den Weg.

 

Beim Buchholzer Dreieck verließen Axel und ich die drei und fuhren auf die A7, während Uwe, Petra und Bert sich weiterhin auf der A1 ´gen Heimat schoben. Kurz vor dem Elbtunnel kam dann das, was immer kommt,....nämlich Stau! Und langsam wurde es dunkel, langsam kamen auch heftige Nebelschwaden zum Vorschein und vor allem wurde es schattig. Zum Glück kamen wir einigermaßen gut durch den Elbtunnel und wir freuten uns, als wir endlich die Ausfahrt Schnelsen-Nord erreichten. Ursprünglich hatten wir für uns ein nettes Abschlussessen beim Griechen vereinbart, aber irgendwie fehlte uns der Elan und wir wollten nur noch nach Hause. Gegen 20.15 Uhr erreichten wir zufrieden und glücklich unsere Wohnung. Bei einem gemütlichen Bierchen ließen wir alles noch einmal Revue passieren. Wann war unser nächster Treff? Ah, ja....Himmelfahrt. Und wir freuen uns jetzt schon drauf....!!!!

 

Bine

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